Eine juckende Kopfhaut ist meist ein Ausdruck von Hautirritationen, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Sollte die natürliche Feuchtigkeits-Balance aus dem Gleichgewicht gebracht werden, so kann dies zu trockener Kopfhaut führen. Dann wiederum wird es zu Juckreiz kommen. Symptome können bei jedem Individuum unterschiedlich ausgeprägt auftreten, jedoch löst eine trockene Kopfhaut immer unangenehme Beschwerden aus. Obendrein kann sich die Haut entzünden.
Symptome
Der Juckreiz der Kopfhaut wird durch bestimmte Botenstoffe wie z.B. dem Histamin ausgelöst. Diese verursachen nämlich ein Signal, welches über die Nervenfasern ins Gehirn geleitet wird. Die natürliche Reaktion auf dieses Signal ist das Kratzen. Durch das Kratzen wird die Haut geschädigt, was einerseits Verletzungen der Haut hervorrufen wird und andererseits zur Verstärkung der Symptomatik führt. Man muss den Juckreiz der Kopfhaut jedoch nach den Ursachen der Beschwerden unterscheiden. Grob gesehen kann eine Unterteilung in Jucken durch Hautkrankheiten, allergische Reaktionen, äußerliche Reizungen, psychosomatischen Beschwerden und Parasiten gemacht werden.
Ursachen
Eine bislang recht unerforschte Ursache ist die Trichodynie. Hierbei entsteht der Juckreiz durch Empfindungsstörungen. Ausgelöst werden diese Störungen wahrscheinlich durch Stress und Verspannungen. Vom leichten Kribbeln bis hin zum Brennen können sich die Schmerzen in allen Facetten äußern. Meistens leiden Betroffene neben dem Jucken an Haarausfall und Spannungskopfschmerzen. Es treten wachsende psychische Probleme auf, die sich schlimmstenfalls in Depressionen umwandeln. Aber auch Parasiten können Ursache des unangenehmen Juckens sein. Vor allem bei Kindern findet man nicht selten Kopfläuse. In Deutschland sind Läuse die häufigsten Parasiten. Die winzigen Tierchen ernähren sich von Blut, sodass sie die Kopfhaut anritzen, das Blut aussaugen und die Blutgerinnung durch den Speichel verhindern. Durch die kleinen Verletzungen und die Speichelabgabe der Tierchen entsteht der heftige Juckreiz. Weiterhin bewegen sich die Parasiten, was auch oft als Juckreiz wahrgenommen wird. Neben Läusen können auch andere Außenparasiten die menschliche Kopfhaut besiedelt und erheblichen Juckreiz auslösen. Die wohl bekanntesten sind Milben und Flöhe.
Bei einem Ausschlag, der das Gesicht und die Kopfhaut betrifft, handelt es sich um ein sogenanntes Seborrhoisches Ekzem. Wie alle Ausschläge ist dieses Ekzem durch Hautreaktionen, die Bläschenbildung, Nässen, Rötungen und anschließendes Aufplatzen bekannt. Es werden sich Schuppen bilden. Oftmals geht die Erkrankung auch mit starkem Juckreiz einher. Insbesondere Neugeborene und Personen mit Immunschwäche sind betroffen. Bei Kleinkindern wird die Krankheit oft mit Milchschorf verwechselt. Auf dem Kopf und im Gesicht bildet sich ein schuppenartiger Hautausschlag. Wenn gekratzt wird, wird man die Haut verletzen und sich schließlich entzünden. Dieses Ekzem wird durch die genetische Prädisposition begünstigt, steht aber in keinem Zusammenhang mit anderen Risikofaktoren. Es wird eine Verbindung mit dem zentralen Nervensystem hergestellt, da diese Erkrankung häufig bei Parkinson- und AIDS Patienten auftritt. Die Symptome werden durch Schwitzen verstärkt. Aber auch Kleidung, die nicht atmungsaktiv ist, kann den Juckreiz hervorrufen. Bislang ist jedoch noch unbekannt, auf welchem Wege das Ekzem und der damit verbundene Juckreiz der Kopfhaut ausgelöst wird. Vermutet wird jedoch ein Zusammenhang mit einem Hefepilz, der als natürlicher Besiedler der Haut bei absolut jeder Person vorkommt.
Die Kopfhaut kann auch von verschiedenen Pilzen befallen werden. Auch durch diese kann es zu erheblichem Juckreiz kommen. Die Pilzerkrankungen werden mit dem Oberbegriff Dermatomykose zusammengefasst. Auf der Kopfhaut macht sich eine Pilzerkrankung normalerweise durch einen verstärkten Juckreiz, Rötungen und Schuppen bemerkbar. Um Verletzungen der Haut zu vermeiden, sollte man möglichst nicht kratzen. Pilzporen werden sich bei einer Verletzung schnell ausbreiten können. Sie werden in tiefere Schichten eindringen. Obendrein können sie beim Kratzen unter den Fingernägeln haften bleiben, wodurch auch andere Körperregionen befallen werden.
Auch Schuppenflechte können den Juckreiz auf der Kopfhaut auslösen. Typische Merkmale sind runde, rötliche Hautirritationen. Bei dieser Krankheit ist der Hautneuerungsprozess nachhaltig gestört. Die Bildung der einzelnen Zellen verläuft sehr schnell, wodurch jedoch auch schnell Schuppen entstehen. Dieser Teufelskreis ist dann nicht mehr aufzuhalten.
Weitere Ursachen sind das Tragen von Hüten, Mützen und Helmen sowie kosmetische Beeinträchtigungen. Das falsche Schampoo kann womöglich auch die Kopfhaut reizen und folglich zum Juckreiz führen. Nicht selten juckt der Kopf auch, wenn man seine Haar zu heiß föhnt und den Föhn obendrein sehr dicht an den Kopf hält.
Behandlung
Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache. Aus diesem Grund muss vor Behandlungsbeginn der Grund festgestellt werden. Wenn der Arzt keine Diagnose stellt, wird es womöglich schwer. Allgemein tut trockener Haut jedoch eine feuchtigkeitsspendende Behandlung sehr gut. Es sollten besondere Emulsionen zum Einsatz kommen, die trotz der Haare ohne Probleme auf die Kopfhaut gelangen. Im Handel wird besonderes Haarwasser angeboten. Olivenöl und Anti Schuppen Schampoo kann auch sehr wohltuend wirken. Tinkturen wie Wacholderbeer Öl, Nachtkerzenöl und Rosmarin sind Hausmittelchen, die sich bereits seit Jahren bewährt haben. Die Kopfhaut sollte keinesfalls unnötigen Belastungen ausgesetzt werden.
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Hausmittelchen
Besonders hervorstechen durch seine gute Wirkungsweise konnte in der Vergangenheit das Urea Schampoo. Eine regelmäßige Anwendung kann die Beschwerden schon nach kurzer Zeit wirkungsvoll bekämpfen. Olivenöl sollte immer in Packungen angewandt werden. Diese sollte man am Abend auftragen und über Nacht komplett einwirken lassen. Am Tag darauf sollte man die Mähne mit einem milden Babyshampoo auswaschen. Anschließend darf jedoch nicht so heiß geföhnt werden. Für die Haare ist es ohnehin am besten, wenn sie von der Luft getrocknet werden. Wer neben dem Shampoo noch eine Spülung ins Haar geben möchte, sollte sich für Apfelessig entscheiden. Wenn die Kopfhaut juckt, fehlt der Kopfhaut eindeutig Feuchtigkeit. Daher sind auch Spülungen mit Kamillen- und Brennesseltee sehr gefragt. Der aufgebrühte Tee sollte natürlich vor der Anwendung abgekühlt werden, damit man sich die Kopfhaut nicht verbrennt.
Sollte man unter der Trichodynie leiden, steht vor allem die Muskelrelaxation als Behandlung im Vordergrund. Massagen und Injektionen muskelentspannender Medikamente kommen hierbei immer vermehrt zum Einsatz. Die Übertragung der Signale zwischen Nerv und Muskeln werden gehemmt, sodass das Jucken gelindert wird. Nicht selten zeigt sich recht schnell eine Besserung und das Kopfjucken geht langsam aber sicher zurück. Die muskelentspannenden Medikamente sollten nur von einem erfahrenen Arzt verschrieben werden, da bei einer Fehldiagnose auch Nebenwirkungen auftreten können und sich die Situation womöglich verschlimmern wird. Aufgrund des Zusammenhangs zur Kopfhautverspannung und der Haarschmerzen mit psychischen Belastungen und Stress sind auch Methoden zur Entspannung besonders wirksam. Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelrelaxation und Yoga können einfach erlernt werden. Hiermit kann die Erkrankung überwunden werden. Als weiterer Ansatz wird Biofeedback angesehen. Aber auch Bewegungsübungen wie Tai Chi sind wirksam. All diese Methoden werden heutzutage in fast jeder Stadt angeboten, sodass jeder die Möglichkeit hat, eine dieser Entspannungsübungen zu erlernen.
Wer an Hautreizungen leidet, weil er von Parasiten befallen wurde, kann verschiedene Behandlungswege einschlagen. In jedem Fall ist aber die Entwesung eine gute Methode, um die Tiere schnellstmöglich von der Haut und vom Kopf zu entfernen. Flöhe springen meistens von Hunden und Katzen auf den Menschen über, sodass die Beseitigung kleiner Blutsauger auch die Liegeplätze und Tiere umfassen sollte. Das Fell der Tiere sollte mit Schampoos eingeseift und behandelt werden. Staubsaugen wird auch für eine Ausbeutung sorgen und die Parasiten schneller aus der Wohnung entfernen. Entzündungshemmende Salben können oftmals helfen. Sollten die Stiche aufgekratzt werden, kann es zu einer bakteriellen Entzündung kommen, die mit speziellen Wirkstoffen behandelt werden muss.
Das Seborrhoische Ekzem kann aufgrund der genetischen Disposition nicht geheilt werden. Die Symptome lassen sich jedoch gut behandeln und lindern, sodass viele Patienten oft beschwerdefrei leben können. Aufgrund des vermuteten Zusammenhangs mit einer vermehrten Ausbreitung von Pilzen, werden bei der Therapie oft Antimykotika eingesetzt und lokal angewandt. In der Pflanzenkunde gibt es viele unterschiedliche Ansätze zur Behandlung des Ekzems. Stiefmütterchenkraut zeigte in der Vergangenheit eine besonders positive Auswirkung. Es konnte sogar ein ähnlicher Effekt wie mit einer Cortison Behandlung festgemacht werden. Die positive Wirkungsweise für leichtere Formen des Ekzems ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen.
Sollte das Jucken durch einen Pilz verursacht werden, muss meistens mit Antimykotika behandelt werden. Aber auch Lavendelöl kann helfen. Auf dem Kopf wird aufgrund des Haarwuchses eher mit flüssigen Mitteln gearbeitet. Die Infektion ist normalerweise sehr hartnäckig und beständig, weshalb sich die Behandlung über einen langen Zeitraum erstreckt. Nachdem die Symptome verschwunden sind, wird noch eine Weile therapiert, weil andernfalls ein erneutes Aufflammen der Pilzerkrankung droht.
Generell darf man auf keinen Fall Schampoo verwenden, welches viel Parfum enthält. Babyshampoo ist auf jeden Fall eine gute Alternative, da sich hierin keine schädlichen Stoffe finden lassen. Die Kopfhaut wird daher nicht so stark ausgetrocknet.